Törggelen: Die fünfte Jahreszeit in Südtirol
Zum Südtiroler Törggelen gehören frisch geröstete Keschtn und junger Wein einfach dazu. Die Esskastanien sind nur eines von ganz vielen Schmankerln, die zu einer zünftigen Törggelen-Mahlzeit auf den Tisch – oder wie hier aufs Fass – kommen. Foto: Adobe Stock/kab-vision
Was bedeutet Törggelen?
Nach der Weinlese geht’s zum Törggelen – bereits 1428 ist dieser Brauch in alten Schriften hinterlegt und noch heute bricht mit dem Törggelen die fünfte Jahreszeit in Südtirol an. Der Ausdruck stammt von der „Torggl“ ab, der hölzernen Weinpresse der Winzer. Und da die Südtiroler schon immer echte Genussmenschen waren, setzte sich der Brauch des gemeinsamen Zusammensitzens bei gutem Essen und Trinken bis heute durch. Los geht’s nach dem Ende der Weinlese im Oktober bis Ende November. Auf den Tisch kommt alles, was in Südtirol wächst und gedeiht.
Das kommt auf den Teller
- Sußer: Traubenmost und junger, teils unvergorener Wein
- Keschtn: geröstete Esskastanien
- süße Krapfen
- Kaminwurzen: luftgetrocknete Wurst aus eigener Herstellung
- Speck
- Knödel: zum Beispiel gefüllt mit Spinat oder Roter Bete
- Schlutzkrapfen: gefüllte Teigtaschen
- Surfleisch mit Sauerkraut, Blutwurst und Klößen: vergleichbar mit einer fränkischen Schlachtschüssel
Wanderung zum nächsten Buschenschank
Wenn sich das Laub goldgelb verfärbt und die Sommerhitze einer angenehmen Wärme weicht, lässt sich Südtirol am besten beim Wandern erkunden. Auf den Waalwegen locken immer wieder Hof- oder Buschenschänken zur Einkehr. Und wer möchte, kann sich sogar einer geführten Törggelen-Wanderung anschließen. Die Tourist-Informationen in ganz Südtirol haben passgenaue Angebote für die zahlreichen Herbst-Urlauber parat. Lesen Sie mehr dazu unter Törggele-Wanderungen in Südtirol (suedtirol.info)
Keschtn – heißgeliebter Törggelen-Snack
Doch Vorsicht: Wer sich beim Wandern an den sogenannten Keschtn vergreift, zieht sich gerne mal den Zorn der Einheimischen zu. Diese hüten nämlich ihre Esskastanien wie einen Schatz und lesen diese im Herbst täglich vom Boden auf. Geröstet erhalten diese dann ihren typischen, leicht mehligen Geschmack und landen als Vorspeise oder Zwischenmahlzeit auf dem Teller. Der ungeübte Gaumen aus Deutschland muss sich an den Geschmack aber erst gewöhnen – die einen lieben sie, die anderen belassen es beim einmaligen Versuch.
Wo man zum Törggelen hingehen kann und was man noch dazu wissen muss, steht hier:
Törggelen in Südtirol (suedtirol.info)
Perfekte ÖPNV-Verbindungen
Perfekte Bedingungen bietet unter anderem das Meraner Land mit seinen Berghängen, Waalwegen und dem Meraner Becken im Tal. Egal, ob hoch oben auf der Hütte oder im Dorfwirtshaus: Hier fühlen sich die Feriengäste wie zu Hause und sitzen beim Törggelen mit den Einheimischen am selben Tisch. Wenn der Sußer dann in Strömen die durstigen Kehlen hinunterfließt, ist es optimal, dass der ÖPNV im Vergleich zu Deutschland perfekt ausgebaut ist. Mit der Meran-Card, die viele Unterkünfte ihren Gästen zur Verfügung stellen, sogar kostenlos. Mehr zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrplänen lesen Sie hier: https://www.suedtirolmobil.info/de/